
Ich weiß gar nicht woran es liegt, dass man zu Beginn eines neuen Jahres anfängt, stärker über sich nachzudenken und den eigenen Zustand reflektiert. Vielleicht ist die vollgepackte Advents- und Weihnachtszeit mit den vielen Terminen, Vorbereitungen und Feiern schuld, dass man im plötzlichen normalen Alltag wieder Zeit hat, sich stärker um sich zu kümmern. Oder es ist einfach die Datumsgrenze, der leere Kalender mit seinen zu füllenden Seiten, die Anlass geben, sich über den eigenen Ist-Zustand und die Wünsche, die in einem schlummern, nachzudenken.
Achtsamkeit ist ja fast schon ein Modewort an jedem Jahresanfang, aber es ist so wichtig: Achtsam zu sein bedeutet aufmerksam zu sein, innezuhalten, bewusst im „Hier und Jetzt“ zu leben. Achtsamkeit ist erholsam und setzt neue Energie frei.
Aber leichter gesagt als getan: Wann kommt man schon dazu, den Augenblick zu genießen? Vielmehr ist es ja so, dass wir durch unseren Alltag flitzen, in Gedanken schon immer beim nächsten Schritt sind und uns doch immer fragen, warum der Tag nicht bitteschön 25 Stunden haben kann, damit wir auch noch das letzte ToDo hineinquetschen können.


Mit Achtsamkeit für die Umwelt zu mehr Achtsamkeit für sich selber.
Eine gute Übung ist es, wenn man auf seinen gewohnten Wegen einmal versucht, mehr auf die kleinen schönen Augenblicke des Alltags zu achten. Das Licht am Morgen, wenn man die Kinder zur Kita oder zur Schule bringt, das Lächeln der Supermarktverkäuferin, die ersten Frühlingsblumen am Wegesrand. JETZT schauen, was JETZT schön ist. Mit ein wenig Übung automatisiert sich der Blick auf die unzähligen wunderschönen magischen Augenblicke und der Blick wird irgendwann fast automatisch auf die kleinen Glücksmomente des Alltags gelenkt.

Ich habe es mir beispielsweise angewöhnt, die täglichen Hunderunden (die mich ehrlich gesagt auch schon oft gestresst haben, weil sie zeitlich gerade so gar nicht passen und tausend andere Dinge wichtiger erscheinen) bewusster zu genießen. Wie verändert sich der Wald im Laufe der Jahreszeiten, wie riecht die Natur heute, wie fühlt sich der Boden unter den Füßen an?
Und komischerweise fühlt sich der Spaziergang ganz schnell gar nicht mehr nach Pflichtprogramm, sondern eher nach einem kleinen Mini-Urlaub an, aus dem man frisch und gestärkt wieder an seine Aufgaben zurückkehrt.


Achtsamkeit bedeutet aber auch, den eigenen Blick stärker auf die eigenen Bedürfnisse zu lenken. Gerade als Eltern stellt man das eigene Wohlergehen schnell hinter die Kinder-Fürsorge. Aber mal ehrlich, wenn die Mama wochenlang auf dem Zahnfleisch kriecht, ist es mit der Harmonie in der Familie auch nicht mehr besonders gut bestellt, oder?
Also heißt es, in sich hineinzuspüren. Zu horchen, was man braucht, was man sich wünscht und wozu man in der Lage ist. Nur wenn man weiß, was man kann, was man will und was man gegebenfalls braucht, um seine Bedürfnisse und Ziele zu erreichen, kann man sein Gleichgewicht erlangen und typischen Stressfallen entgehen.

Eine tolle Methode, um aus dem typischen Alltags-Hamsterrad zu entweichen, ist ein Achtsamkeitstagebuch – einmal am Tag hält man kurz inne, nimmt sich einige Minuten Zeit und schreibt auf, was am Tag gut war, was besser hätte laufen können und was man sich wünscht. Dafür kann man einfach irgendein hübsches Notizbuch nehmen, es gibt aber auch viele vorgefertigte Achtsamkeitstagebücher, die das Ausfüllen und Innehalten noch einfacher machen.
Besonders schön finde ich das 6-Minuten-Tagebuch von Dominik Spenst*:
Besonders schön finde ich das 6-Minuten-Tagebuch von Dominik Spenst*:
Indem man den Tag Revue passieren lässt und seine Routinen reflektiert, hat man eine echte Chance, die eigenen Gewohnheiten zu durchbrechen und eine ausgewogene Balance zwischen Anspannung und innerer Gelassenheit zu erlangen.
Schön für die eigene Balance sind auch Mini-Auszeiten, die man ganz bewusst für sich einfordert. In Ruhe (ohne Störung) ein Bad nehmen, das alte Lieblingslied hören... es sind eben die kleinen Dinge, die glücklich machen und uns ausloten.
Ein wunderbares Buch dazu ist beispielsweise „Blitzschnell entspannt: 100 verblüffend leichte Wege stressige Alltagssituationen zu bewältigen“von Robert Sonntag*.
Eine ganz tolle Motivationshilfe ist auch das großartige Projekt Feel Good meiner lieben Bloggerkollegin Lou von Happy Serendipity– ihr könnt euch ganz einfach (kostenlos!) anmelden und bekommt 30 Tage lang jeden Tag eine Mini-Aufgabe oder eine schöne Inspiration geschickt, die euch ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Eure persönlichen 30 Tage Achtsamkeit starten, wann ihr wollt - sobald ihr euch anmeldet, geht es los!

Ich bin mir sicher: Mit ein wenig mehr Achtsamkeit und der Fähigkeit, den Augenblick zu genießen, nehmen wir jede Hürde im neuen Jahr ein Stück weit gelassener!
Liebste Grüße,
